Das Ende der Geschichte
Tauwetter. Im kulturellen Unterbewussten von Susie L. und Hans-Dieter M. wurde die triumphale Alternativlosigkeit des Kapitalismus fest verankert.
Künstlerbuch, 2019/2020
Pergamin, Fotosticker
2 Exemplare
Das Jahr 1989 wurde von dem US-amerikanischen Politikwissenschaftler Francis Fukuyama zum „Ende der Geschichte“ stilisiert. Gemeint ist das Ende des ideologischen Wettstreits zwischen Ost und West, bei dem die liberale Marktwirtschaft als glorreiche Siegerin hervorgeht und gemäß einem hegelschen Geschichtsverständnisses der versöhnte Weltgeist alle politischen Kämpfe an den Endpunkt geführt hat. Mit Fukuyamas Postulat stirbt scheinbar nicht nur die Veränderbarkeit der Verhältnisse, sondern auch der Glaube an eine Alternative zum globalen Kapitalismus. Das Buch vereint private Fotos aus dem Jahr 1989 und Kommentare, die ihre eigene, teils humoristische, jedenfalls unpathetische Geschichte erzählen. Es entstand während einer Intervention in der Ausstellung "Aufbrüche" (2019/2020) im Kolumba Museum Köln .
Die Rechte an den Fotos liegen bei den jeweiligen Urhebenden. Danke an alle, die mir Fotos aus dem Jahr 1989 schickten. Danke an Lukas Meisner und Theresa Walter. Lesenswerte Texte der Autor:innen siehe auf den Fotos abgebildeten Quellen.
1989 was depicted as the "end of history" by the U.S. political scientist Francis Fukuyama. Using this term he described the end of the ideological contest between East and West, in which capitalism emerges as the glorious victor and, according to a Hegelian understanding of history, the reconciled world spirit has led all political struggles to their final point. With Fukuyama's postulate not only the changeability of conditions seems to perish, but also the belief in an alternative to global capitalism. The book brings together private photographs from 1989 and commentaries that tell their own, sometimes humorous, in any case unpathetic story. It was created during a short time residency at Kolumba Museum in Cologne and became part of their exhibition "Aufbrüche" (2019/2020). The rights to the photos belong to the originators. Thanks to all who sent me photos from 1989. Thanks to Lukas Meisner and Theresa Walter. For texts worth reading by the authors, see the sources shown in the photos.
Dokumentation: Anna Egerter